Gedanken zum Jahreswechsel
Ein besonderes Jahr ist zu Ende. Ein wohl nicht minder besonderes Jahr hat gerade begonnen. Besonders deshalb, weil Pläne zu machen weit schwieriger geworden ist, als es bisher schon war. Aber Pläne sind dazu da, um abgeändert zu werden. Und wer könnte das besser als Seglerinnen und Segler. Wenn ich einen Törn auf dem Meer vorbereite, so habe ich immer sowohl einen Plan A (ideales Wetter) als auch einen Plan B (mittel-tolles Wetter). Gefahren wird dann meist Törn C, der aus Elementen von A und B besteht aber auch kurzfristige Änderungen beinhaltet (und seien diese nur, weil sich ein Crewmitglied auf die Planken gelegt hat und wegen irgendwas «täubelet»).
Wir Segler sind es uns gewohnt, mit widrigen äusseren Umständen leben zu müssen. Unsere Törns den aktuellen Wind- und Wetterverhältnissen anzupassen, unsere Hafenein- und Hafenausfahrten nach den Gezeiten zu richten. Viele von uns wurden auf See schon von einer Flaute lahmgelegt oder von einem Sturm im Hafen «eingesperrt». Dass das auch auf dem Land passiert, ist aber eher neu für uns. Unsere sozialen Aktivitäten wurden von einem Virus lahmgelegt. Wir haben uns in unseren Wohnungen und Häusern vertäut und müssen demütig warten, bis der Sturm vorbei ist.
Aber wir wissen auch, dass sich das kräftigste Sturmtief wieder verzieht. Dass nach jedem Durchgang eines Tiefs der Wind dreht und die Sonne wieder zum Vorschein kommt. Vielleicht erst zaghaft, dann aber mit voller Kraft. In diesem Sinne bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eines Tages wieder die Leinen loswerfen und hinaus auf die offene See fahren werden. Unseren Bug wieder dahin richten können, wo wir hinwollen. Wann das sein wird? Nun, leider sind die Virologen auch nicht besser als die Meteorologen. Kurzfristige Prognosen erweisen sich als akkurat. Langfristige Prognosen gleichen einem Blick in die Kristallkugel. Darum bleibt uns im Moment nichts anderes übrig, als geduldig zu sein. Und uns bereit zu halten für den Fall, dass die Bedingungen wieder aufklaren.
Vor diesen Hintergrund möchte ich auch die für das noch junge Jahr geplanten Clubaktivitäten verstanden wissen. Der ganze Vorstand ist bereit und wir freuen uns, Anlässe im Rahmen der Vorjahre durchzuführen, sobald es uns die Umstände erlauben, die Leinen zu lösen.
Ich freue mich heute schon auf ein Wiedersehen und ich bin mir sicher, dass ich nicht alleine bin mit dem Wunsch, dass dies schon bald möglich sein wird. Bis dahin wünsche ich euch und euren Angehörigen für das 2021 zuallererst gute Gesundheit aber auch viel Freude, Erfolg und die notwendige Flexibilität bei all euren Vorhaben, seien sie zu Land oder zu Wasser.
Fair winds und immer eine Handbreit!
Paul